Filter Extrudieren – wofür braucht man den überhaupt?
Der Filter Extrudieren führt in Adobe Photoshop ein bisschen ein Schattendasein. In der Version CS4 (und sogar in der neuen Version CS5) erhält dieser Filter immer noch keine direkte Vorschau im Dialogfenster. Damit bleibt er vorerst auch eines der ungeliebten Kinder in der Filterpalette von Adobe Photoshop.
Doch wofür ist dieser Filter überhaupt da?
Mit dem Filter Extrudieren kann eine Extrusion erzeugt werden. Eine Extrusion lässt sich ableiten aus dem lateinischen Verb „extrudere“, das mit „herausstoßen“ übersetzt werden kann.
Bedeutung hat das Extrudieren viel mehr in 3D-Anwendungen als in Photoshop, vor allem im Bereich CAD/Architektur. Somit lassen sich Körper aus Flächen erzeugen.
Ein Beispiel habe ich in einem kleinen Büchlein für Aphorismen entdeckt, das ich hier einmal kurz in der Entstehung beschreiben möchte: Als Erstes ziehe ich mit dem Eigene-Formen-Werkzeug und der gewählten Herz-Form ein Herz auf. Das Herz erhält die Farbe Rot.
Danach werde ich die Formebene mit der Hintergrundebene auf eine Ebene reduzieren über Menü Ebene>Mit darunterliegender auf eine Ebene reduzieren (Strg+E). Das Herz wurde gerastert und ist pixelbasiert und nicht mehr vektorisiert. Das ist wichtig, damit die herausgestoßenen Quader oder Pyramiden nicht vom Herzen genau begrenzt werden, sondern eine Art Stacheloptik nach außen bekommen. Jetzt werde ich die Ebene in ein Smart-Objekt konvertieren über Klick mit rechter Maustaste auf die Ebene und In Smart-Objekt konvertieren. Das hat den Vorteil, dass ich den Filter, den ich gleich anwenden möchte, jederzeit in den Einstellungen ändern kann, ohne umständlich in den Schritten (im Protokoll oder Alt+Strg+Z) zurückgehen zu müssen. Im Anschluss wähle ich im Menü Filter>Stilisierungsfilter>Extrudieren. Es öffnet sich das Dialogfenster – leider ohne Vorschau.
Die Art der Extrusion entscheidet über den Auswurf, ob Quader oder Pyramide. Die Größe entscheidet, wie groß der Auswurf wird. Je größer der Wert, umso weniger herausgestoßene Quader/Pyramiden wird es geben. Die Tiefe entscheidet über die wahrgenommene Höhe des Auswurf. Ich bestätige meine Eingaben mit OK.
Das ist ein kleiner netter Effekt, wem es gefällt – und tatsächlich in gedruckter Form gefunden. Jetzt könnte ich noch eine Ebene in roter Farbe über die bestehende Ebene legen und die Füllmethode Farbe wählen. Dann bekommen die äußeren „Stacheln“ auch einen kleinen roten Schimmer und das Rot des Herzen wird ein bisschen gesättigter. Der äußere Rand, wo der Effekt Extrudieren nicht vorhanden ist, bleibt in seiner Ursprungsfarbe.
Fazit: So lassen sich mit dem Filter Extrudieren auch Objekte wie Kugeln und andere Formen mit Stacheloptik versehen. Aber so recht gibt es keine wirklich sinnvolle Anwendung für diesen Filter. Photoshop öffnet sich zunehmend dem 3D-Bereich. Eventuell wird dadurch die Bedeutung des Filters doch noch einmal in den nächsten Versionen steigen. Oder auch nicht … mal schauen.
