Non-destruktive Technik als Alternative zu Dodge and Burn
Abwedler und Nachbelichter arbeiten in zerstörender Weise für die Pixel. Eine non-destruktive Alternative, die den gleichen Effekt bewirkt, stelle ich in diesem Tutorial vor.
Bildquelle: ISO K° – photography – Fotolia.com
Kontraste erhöhen über Abwedeln und Nachbelichten
Der Abwedler und der Nachbelichter werden eingesetzt, um punktuell mehr Kontraste und Sättigung im Bild entstehen zu lassen durch das Aufhellen und Abdunkeln von Bildbereichen. Insbesondere in Licht-Schatten-Motiven können Konturen – etwa von Kleidung – geschärft und Falten herausgearbeitet werden. Auch bei Gesichtsretuschen lassen sich Hautstrukturen via Dodge & Burn optimieren. Die Option Tonwerte schützen stellt sicher, dass keine Farbinformationen bei der Bearbeitung verloren gehen. Als Erstes dupliziere ich die Ebene, damit ich das Original jederzeit greifbar habe.
Bei geringer Deckkraft verdunkle ich mit dem Nachbelichter die dunklen Falten des Trenchcoats, mit dem Abwedler helle ich die Faltenkanten weiter auf.
Im Gesicht verstärke ich die Farben der Nase, der Lippen und des Wangenrouges mit dem Abwedler.
Und in dieser Form lassen sich Mütze, Hintergrund etc. bearbeiten, um punktuelle Kontraste zu verstärken. Der große Nachteil des Arbeitens mit dem Abwedler und dem Nachbelichter ist die Wirkung auf die Bildpixel. Optisch am Bildschirm scheint alles in Ordnung, doch werden mit der Bearbeitung die Pixel geradezu aufgerissen und zerstört. Beim Druck kann es so zu Überraschungen kommen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass ich nicht schnell Bearbeitungen wieder zurücknehmen kann, um bestimmte Arbeitsschritte etwa unter geringerer Deckkraft zu wiederholen. Die Arbeitsweise ist destruktiv und damit kann ich nicht einfach eine Bearbeitung teilweise verwerfen und an bestimmten Stellen neu anfangen. Einzig eine duplizierte Ebene zur Sicherheit gewährt mir den Zugriff auf die ursprünglichen Pixelinformationen.
Kontraste erhöhen über eine Ebene im Modus Weiches Licht
Ich erstelle eine neue Ebene im Modus Weiches Licht mit Füllung in neutralem Grau (50-prozentiges Grau).
Über den Farbwähler kann ich auch 50-prozentiges Grau wählen und damit die Ebene füllen.
Alle Farben, die heller und dunkler als neutrales Grau sind, werden mit der darunterliegenden Ebene verrechnet. Somit wird das Bild heller oder dunkler, generell aber kontrastreicher.
Als Erstes verdunkle ich den Hintergrund mit mittlerer Deckkraft und einem schwarzen Pinsel. In der Ebenenminiatur sind die Farbauftragungen zu sehen, die mit der Hintergrundebene verrechnet werden.
Jetzt sind Mütze und Gesicht dran. Für die Gesichtsbearbeitung verringere ich die Deckkraft.
Die Falten des Trenchcoats verstärke ich weiter.
Was genau ist jetzt passiert in der grauen Ebene? Im Modus Normal werden die Bearbeitungen sichtbar, die im Modus Weiches Licht mit der Hintergrundebene verrechnet werden.
Und nach dieser geringfügigen Bearbeitung sieht das Ergebnis so aus:
Das Positive an dieser Technik besteht darin, dass ich jederzeit Schritte rückgängig machen kann. Alles geschieht in einer eigenen Ebene. Die Originalpixel werden nicht zerstört, sondern nur verrechnet.
Exkurstipp zum Schärfen von Bildern
In einer duplizierten Ebenen der Hintergrundebene im Modus Ineinanderkopieren kann ich das Bild sehr bequem mit dem Hochpassfilter schärfen. Dazu wähle ich das Menü Filter>Sonstige Filter>Hochpassfilter.
Der Hochpassfilter sucht im Bild nach Konturen und Reliefs und stellt diese gesondert heraus. Dadurch ergibt sich ein angenehmer Schärfeeffekt.
Bei zu starker Bildschärfe wähle ich entweder einen geringeren Radius beim Hochpassfilter oder verringere die Deckkraft der Ebene. Ich kann auch, wenn beispielsweise das Auge einfach zu scharf ist, in einer Ebenenmaske punktuell Schärfe rausnehmen.
Das Video-Tutorial zu diesem Tutorial gibt es hier zum Download:
Video-Tutorial: Non-destruktive Technik als Alternative zu Dodge and Burn
