Farbkontrastlook für Flyer und Wallpaper erstellen
Oft und gern gesehen sind Flyer, die eine Personensilhouette oder ein Model im Farbkontrastlook darstellen. In diesem Tutorial zeige ich, wie so ein Farbkontrastlook in Kombination mit einem Streifenverlauf entsteht. Damit lassen sich auf sehr schnelle Weise tolle Motive für Flyer und Co. generieren.
Kurzer Hintergrund zu den Füllmethoden Farbig nachbelichten und Farbig abwedeln
Die Grundlage dieser Technik sind die sättigungssteigernden Füllmethoden Farbig nachbelichten und Farbig abwedeln, die die Ausgangsfarben abdunkeln bzw. aufhellen. Farbig abwedeln verringert den Kontrast der Farbkanäle und erhöht die Sättigung. Die Ausgangsfarben werden aufgehellt. Schwarze Farbe hat keine Wirkung. Farbig nachbelichten erhöht den Kontrast der Farbkanäle und erhöht die Sättigung. Die Ausgangsfarben werden abgedunkelt. Weiße Farbe hat keine Wirkung. Farbig abwedeln wirkt beispielsweise in diesem Streifenflyer. Die geschwungenen Streifen sind in der Ausgangsfarbe weiß und nehmen in der Füllmethode Farbig abwedeln sättigungsverstärkend die Farbverlaufsfarbe an.
Bei einem anderen Hintergrundverlauf sehen die Pfadstreifen so aus:
Wie genau dieser Glowing-Streifenscheineffekt erstellt wurde, wird in diesem Tutorial gezeigt: Glowing-Streifenscheineffekt.
Farbkontrastlook erstellen
In diesem Tutorial möchte ich zeigen, wie ich ein Model in den Farbkontrastlook verwandle mit einer Streifenverlaufsüberlagerung. Das verwendete Bild ist völlig unbearbeitet. Trotz fehlender Bearbeitung wird ein ordentliches Ergebnis herauskommen, weil für den gezeigten Effekt keine Retusche etc. notwendig ist.
Bildquelle: Amir Kaljikovic – Fotolia.com
Die Hintergrundebene konvertiere ich mit Doppelklick in eine normale Ebene. Die Füllmethode setze ich auf Farbig nachbelichten. Noch ist nichts passiert.
Ich erstelle eine neue Ebene, die ich unter der Model-Ebene platziere. Übrigens: Wenn ich dazu das Symbol im Ebenenbedienfeld verwende und gleichzeitig mit Klick die Strg+Taste drücke, wird die neue Ebene immer direkt unter der aktivierten Ebene platziert.
Im Farbwähler wähle ich für die Vordergrundfarbe einen hellen blauen Farbton aus und für die Hintergrundfarbe einen hellen roten Farbton. Ich aktiviere das Verlaufswerkzeug und rufe die Verlaufsbearbeitung in der Menüleiste auf. Jetzt kann ich die zuvor ausgewählten Farben als Verlaufsfarben wählen oder ich nutze einen vorgegebenen Standardverlauf.
Die Verlaufsart stelle ich auf Rauschen und aktiviere gleichzeitig die Option Farbe beschränken. Das hat den Sinn, die Sättigung der Farben zu beschränken. Das Erscheinungsbild des Verlaufs lässt sich über die Kantenunschärfe und die Regler verändern. Falls der gezeigte Verlauf gar nicht zutreffend sein sollte, kann ich über Zufallsparameter die Zufallswerte für den gezeigten Verlauf variieren.
Ist der Verlauf korrekt, bestätige ich mit OK und ziehe von links oben nach rechts unten den Streifenverlauf auf.
Nun zeigt sich am Rand eine Abschattung, die durch den ursprünglich grauen Fotohintergrund in Verrechnung mit dem Streifenverlauf entsteht. Die helleren Bereiche im Bild werden gesättigt in den Farben des Streifenverlaufs wiedergegeben.
Das Oberteil des Models wirft Falten, die noch etwas stärker für einen besseren Kontrast hervortreten können. Ich dupliziere daher die Ebene.
Ich füge der duplizierten Ebene eine Ebenenmaske hinzu. Die Ebenenmaske fülle ich mit schwarzer Farbe und spare mit weißer Farbe den Bereich des Oberteils, Teile vom Gesicht und vom Hals aus, damit dort die Wirkung der Ebene angezeigt wird.
Mit Alt und Klick auf die Ebenenmaske zeigt sich, wo genau Bereiche mit weißer Farbe ausgemalt wurden.
Die Ebenen im Modus Farbig nachbelichten sorgen für eine Abdunklung des Bildes. Noch fehlt der Spotlighteffekt. Daher dupliziere ich erneut die Model-Ebene und setze sie in den Ebenenmodus Farbig abwedeln. Jetzt wurden Teile des Bildes ordentlich aufgehellt.
Tipp zur Streifenvariation
Beim Gesicht ist es mir etwas zu pink geworden. Die Gesichtszüge gehen unter. Ich erstelle daher eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung über der Verlaufsebene. Ich wähle die Magentatöne aus und verschiebe den Farbtonregler ein Stück nach links, bis sich der gewünschte neue Farbeffekt einsetzt. Das betont auch sehr schön die Augen. Alternativ lässt sich unten in der Farbleiste des Bedienfeldes der Farbbereich eingrenzen bzw. erweitern.
Auch eine Variation des Sättigungs– und Helligkeitsreglers bietet sich je nach Motiv an. Falls die Farben des Verlaufs nicht passen, kann man auch einfach einen neuen Verlauf erstellen, der sich mit den Model-Ebenen verrechnet.
Nicht jedes Bild hat eine Randabschattung, die die Spotlightwirkung beim Modus Farbig nachlichten/abwedeln unterstützt. Ich kann als Alternative und zum Feintuning Folgendes machen: Ich erstelle eine neue Ebene, die ich zwischen Verlaufs- und Modelebene platziere. Mit weißer Farbe kann ich das Bild für den Verlauf weiter öffnen und mit schwarzer Farbe die Verlaufsansicht unterdrücken. Die Deckkraft des Pinsels ist gering und liegt bei 5 bis 10 Prozent; die Form sollte unstrukturiert sein. Damit lässt sich das Bild optimal an den Rändern akzentuieren und der Einfluss des Streifenverlaufs begrenzen.
Gleichzeitig kann ich noch über dem Kopf die Verlaufsansicht in das Bild einbringen, indem ich dort etwas weiße Farbe auftrage.
Lege ich eine weiße bzw. schwarze Ebene darunter, sehe ich genau, was ich gemacht habe:
Eine weitere Alternative für die Spotlightwirkung beim Farbkontrastlook ist möglich, wenn ich die unterste Modelebenen in ein Smartobjekt konvertiere und den Smartfilter Beleuchtungseffekte anwende. Ich wähle dazu im Menü Filter>Renderfilter>Beleuchtungseffekte.
Jetzt stelle ich meine Beleuchtung auf eine Spotlightoptik ein und bestätige. Dadurch wird der Streifenverlauf in den Spotlight gelegt. Optimal ist dieser Weg, wenn das Bild von Haus aus keine Abschattungen am Rand aufweist. Und als Smartfilter lässt sich der Beleuchtungseffekt jederzeit schnell variieren.
Fertig ist der Farbkontrastlook. Das Bild kann jetzt als Hintergrund für einen Partyflyer dienen, als Designelement in einer Website verwendet oder auf andere Weise weiterentwickelt werden.
Übrigens: Die Originalpixel der Modelebenen wurden zu keiner Zeit verändert. Alles ist komplett non-destruktiv abgelaufen.
Das Tutorial gibt es auch als 11-minütiges Video-Training zum Download:
Farbkontrastlook für Flyer und Wallpaper erstellen
