Wildlife-Szene mit 3D-Elefanten bauen
In diese klassisch fotografierte Szene baut ihr mehrere 3D-Elefanten ein. Die ladet ihr kostenfrei direkt in Photoshop, wo sie mit einer fotografierten Elefantenhaut gemappt und anschließend beleuchtet werden. Dann kombinieren wir eine 3D-Ebene mit einer Ebenenmaske, was das Ausblenden einander überdeckender Bildteile sehr komfortabel gestaltet.
Ein bisschen stört mich die Autospur, aber die schiebe ich auf ein Savannen-Fahrzeug. Vielleicht ist es nicht so schlimm.
Und im Vordergrund möchte ich etwas mit den Elefanten machen.

Schritt 1
Wir erstellen erst mal über 3D eine Neue 3D-Ebene aus Datei. Geht in den Ordner „Elli“ und öffnet die Datei „ElephantN090813.3DS“.
Und obwohl wir viel zu den Materialien befragt wurden, scheint der Elefant ziemlich langweilig daher zu kommen und keine gute Textur zu haben. Das passiert aber ganz häufig, wenn ihr 3D-Dateien aus dem Internet ladet. Das ist also nicht schlimm.
Schritt 2
Ich klicke auf die Ebene „Elephant090813“ und drehe ihn so, wie ich ihn gerne möchte.
Wenn ich mir das aber anschaue, stelle ich fest, dass er riesig ist. Besonders im Vergleich zu der Reifenspur – es ist also doch ganz gut, dass sie da ist.
Ich klicke auf den Elefanten drauf und kann ihn jetzt direkt verändern und ihn kleiner machen, indem ich auf das gelbe Ding in der Mitte klicke und ihn auf die richtige Größe skaliere. Das ist übrigens genau das gleiche wie mit dem Symbol oben ganz rechts.
Schritt 3
Also gehe ich auf 3D>Objekt auf Grundebene verschieben und dann steht er so weit gut.
Ich ziehe ihn aber doch noch ein Stück weiter nach vorn. Das ist nicht das Gleiche wie das Verändern der Brennweite, denn ich möchte den Elefanten dichter haben bei gleicher Brennweite, also diese leichte Weitwinkligkeit mitnehmen.
Dann schiebe ich ihn noch ein Stück nach rechts und drehe ihn noch, bis er schön dasteht. Natürlich ist er jetzt wieder zu groß, also mache ich ihn über die 3D-Achse nochmal etwas kleiner und verschiebe ihn dann wiederum auf die Grundebene.
Da kann er jetzt stehen bleiben und wenn ich mir die Fahrspuren anschaue, dann stimmt die Größe auch. Damit haben wir das Mesh des Elefanten ins Bild gebracht.
Schritt 4
Die Augen sind schon zugeordnet, auch wenn man es kaum sieht, ebenso wie die Materialien der Stoßzähne. Die sind nicht weiß, sondern jahrzehntelang gebleicht und benutzt. Das passt. Was nicht passt, ist die schwarze Haut.
Diese Namen werden von Designern aus aller Herren Ländern vergeben und man muss da immer ein bisschen raten. Wenn es schief geht, dann muss man das halt rückgängig machen.
In unserem Fall brauchen wir das „Material_30“ und ich möchte die Textur ersetzen …
… und lade dafür das, was am meisten nach Elefant klingt: „ELPHSKIN.jpg“.
Wir bestätigen das und dann sieht das schon sehr viel mehr nach Elefant aus.
Schritt 5
Wir müssen allerdings ein paar Dinge ändern:
Ihr seht überall diese Glanzpunkte. Das mag beim schwarzen Elefanten gut ausgesehen haben, aber bei dem realistischen Elefanten müssen die Glanzpunkte sicherlich sehr viel schwächer sein – er soll nicht aussehen, als wäre er hochglanzpoliert.
Wir müssen also die Glanzstärke deutlich herunter setzen.
Jetzt muss ich die Rauheit noch nach oben setzen. Die Rauheit hat es so an sich, dass die erst ab 70, 80, 90 % beginnt zu greifen. Wenn man sich nicht ganz sicher ist, dann stellt man einfach kurz auf 100 und geht dann ein bisschen herunter. Wir lassen den Regler mal bei 94% stehen.
Schritt 6
Die zweite Sache ist die Struktur des Elefanten. Er ist zwar ganz hübsch, aber wenn ich mir den so anschaue, ist es wahrscheinlich besser, wenn er etwas mehr Struktur bekommt.
Und die bekommt er durch den Bump-Channel. Da kann ich etwas laden und bekomme gleich eine Vorauswahl angeboten. Daraus nehmen wir natürlich wieder die ELPHSKIN und tatsächlich bekommt der Elefant sofort eine richtige Struktur. Genauso möchte ich das haben.

Schritt 7
Der Elefant bekommt das Licht im Moment von vorne, der Schatten hinter dem Ohr passt nicht zum Bild. Woher muss das Licht kommen? Das kann man nirgendwo ablesen, sondern kann es sich nur vorstellen, anhand der Schatten, wie sie im Bild fallen: Der Busch rechts zum Beispiel ist sehr dunkel, was dafür spricht, dass das Licht eher von rechts hinten kommt.
Wir klicken mal auf die Lampen und schieben das Licht nach rechts. Wenn man das weiter hinten haben möchte, dann kann man die Kugel hinten packen und sie ein bisschen drehen.
Jetzt glaube ich, dass das ganz gut übereinstimmt.
Schritt 8
Ich schiebe also den Schatten-Regler mal auf ungefähr 11%, denn für direktes Sonnenlicht ist ein Wert zwischen 0 und 20% gut.
Schritt 9
Ich habe den Eindruck, der Elefant ist noch ein bisschen schwach beleuchtet. Wenn man sieht, wie schön hell hinten das Gras angestrahlt wird und oben der Hügel auf der linken Seite, dann kann das beim Elefanten noch mehr sein.
Wir gehen nochmal auf die Lichter, auf das Infinite Light und ich erhöhe die Intensität von 90 auf 130.
Jetzt bekommt er richtig Sonne ab.
Jetzt sieht er viel besser aus.
Aber die Frage ist: Wenn man den jetzt rendert – bleibt das so?
Wir können nichts dagegen haben, dass die Schatten so wunderschön ausgearbeitet werden, aber die Intensität der Schatten ist leider zu hoch.
Also drücken wir Esc, um aus dem Rendern wieder raus zu kommen und heben die Auswahl mit Strg+D auf.
Schritt 10
Ihr erinnert euch: Wenn wir uns die Materialien anschauen, da gibt es das Material für den Elefantenkörper („Material_30“). Und da seht ihr oben in den Eigenschaften das Umgebungslicht. Das ist nur für den Elefanten.
Das setze ich von Schwarz – da ist natürlich überhaupt kein Umgebungslicht – auf ein mittleres Grau.
Dann sieht das schon deutlich besser aus.
Schritt 11
Wir klicken wieder auf die gesamte Szene, dann auf die Umgebung und dort finden wir noch mehr. Hier oben ist Globales Umgebungslicht. Das ist im Moment schwarz, also muss man es auch noch ändern. Da wäre es schön, wir würden auch dieses Himmelsblau ein bisschen in den Schatten wiederfinden. Um den Schatten ein wenig blauer zu bekommen, wähle ich im Farbwähler ein kühles Blau und nehme diesen Farbanteil mit rein. Das steht dem ganz gut zu Gesichte.
Schritt 12
Das sieht sehr viel besser aus. Die Schatten haben jetzt vorne auch eine Tiefe, sie sind dort, wo sie sein sollen. Das Ohr muss natürlich vorne weniger Licht abbekommen als hinten.
Ich lasse das jetzt gar nicht zu Ende rendern, denn ich wollte ja nur sehen, ob das Licht passt. Also breche ich den Render-Vorgang wieder mit Esc ab.
Wir haben das richtige Licht, die richtige Position und der Elefant passt sehr gut zu dieser Szene.
Natürlich wollen wir nicht nur einen einzigen Elefanten haben, sondern eine kleine Herde oder zumindest zwei oder drei. Und wenn ich euch zeige, wie man zwei oder drei macht, dann könnt ihr von mir aus gerne auch 20 oder 30 machen.

Dafür gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Wege:
Wir könnten natürlich auf 3D>Neue 3D-Ebene aus Datei gehen und einen neuen Elefanten laden. Dem müssen wir dann aber auch das Mesh wieder an die richtige Stelle schieben, wir müssten die Perspektive und das Licht anpassen, das Material laden etc. Das können wir uns alle sparen und dabei gleich einen weiteren Vorteil genießen.
Wenn wir nämlich diesen Elefanten duplizieren oder instanzieren, dann entsteht sein Mesh in derselben 3D-Ebene. Und das hat den Vorteil, wenn wir das verschieben, dann kennen die sich und sehen sich gegenseitig und dann bedeutet das, dass der Schatten des ersten Elefanten den zweiten Elefanten auch tatsächlich trifft. Und dass der nicht in seiner eigenen, losgelösten Ebene steht.
Deshalb machen wir es so, dass wir das, was wir schon haben, duplizieren oder instanzieren, je nach dem.
Schritt 13
Und das klicken wir mit gedrückter Strg-Taste an, dann findet ihr ganz unten die Möglichkeiten Objekt duplizieren bzw. Objekt instanzieren.
Der Unterschied ist einfach:
- Objekt duplizieren ergibt ein neues Objekt mit eigener Geometrie, das könnt ihr getrennt von dem anderen behandeln.
- Objekt instanzieren ergibt ein neues Objekt, das genau an der gleichen Stelle entsteht bzw. fast an der gleichen Stelle und sich genau gleich verhält, wie das Mutterobjekt. Würde ich diesem Elefanten einen roten Punkt auf den Kopf malen, dann bekäme das instanzierte Objekt ebenso einen roten Punkt. Das schont den Arbeitsspeicher. Wenn das zweite Objekt also genau gleich aussehen soll, dann macht man lieber eine Instanz als eine Kopie.
Wir klicken also auf Objekt instanzieren.
Schritt 14
Ein bisschen doof ist, dass die Stoßzähne und die Augen viel zu weit oben gelandet sind, während der Rest des neuen Elefanten genau dort ist, wo er hingehört. Ich kann euch das mal zeigen, indem ich das verschiebe.
Fragt mich nicht, warum das passiert – es passiert einfach mal bei 3D, zumindest in Photoshop.
Ihr habt jetzt wieder zwei Optionen:
Entweder ihr rückt das zurecht. Das wären die Meshes der Augen und der Zähne. Die könnt ihr markieren und dem Elefanten wieder ins Gesicht schieben, aber das ist eine ziemliche Fummelei und geht wahrscheinlich auch besser mit der Sekundären Ansicht.
Aber wenn wir den Elefanten sowieso von hinten haben wollen, dann brauchen wir weder Zähne noch Stoßzähne. Deshalb und um euch nicht zu langweilen, markiere ich sie und klicke mit gedrückter Strg-Taste auf Objekt löschen.
Wenn ihr das mit der Entf-Taste macht, dann seid ihr die ganze Ebene inklusive Elefant los. Deshalb macht das auf jeden Fall immer mit Objekt löschen.
Jetzt haben wir nur noch den „MainEleM1“. Den wollte ich auch ein bisschen weiter rüber schieben. Schaut mal, wie toll der Schatten des ersten Elefanten sich jetzt auf dem zweiten abbildet.

Schritt 15
Schritt 16
Die kann ich dann wieder genauso nehmen und ein Stück weiter nach hinten schieben, dort hinten kann er ruhig stehen bleiben.
Schritt 17
Durch Klick auf das kleine Symbol oben rechts wechsle ich erst mal die Ansicht. Jetzt muss ich aber ein bisschen schauen, wo er ist, denn er ist jetzt nicht im Bild sondern ein Stück oberhalb.
Dann drehe ich ihn so weit, bis er richtig steht und dann kann ich wieder zurückgehen und die 3D-Ansicht mit der ganz normalen Ansicht tauschen.
Schritt 18
Ich schiebe den Elefanten noch ein Stück näher ans Gebüsch und dann haben wir die Möglichkeit, ihn vom Gebüsch verdecken zu lassen. Das können wir aber erst machen, wenn das Ding gerendert ist.
Ich mache das mal, ich rendere die ganze Szene. Dafür mache ich sie wieder etwas kleiner und schaue ob das Licht passt. Ich glaube aber schon, denn wir haben überall wunderschöne Schatten. Wir haben auch das Licht für den ersten Elefanten gesetzt und da die gesamte Szene von derselben Sonne bestrahlt wird, ist es gar kein Thema, das nochmal zu verändern. Das müsste ja für alle drei passen.
Der Renderer geht im zweiten Durchgang sehr viel schneller drüber und weiß genau, wo er etwas tun muss. Es sieht jetzt schon ziemlich gut aus, aber wenn wir uns mal unten die Verbleibende Zeit anschauen, können wir uns vorstellen, um wieviel besser die Qualität noch wird. Bis er ganz fertig ist, dauert das noch über eine Stunde.
Aber ich breche das an der Stelle mal ab, wir brauchen das sehr erst mal nur in Screen-Qualität.
Schritt 19
Ich gehe zu den Ebenen und lege eine neue Ebenenmaske in der 3D-Ebene an.
Dann hole ich mir einen möglichst fusseligen Pinsel und sorge in den Formeigenschaften dafür, dass wir einen Winkel-Jitter haben.
Mit schwarzer Farbe und 100% Deckkraft kann ich ihm jetzt den Rüssel wegpinseln, so dass er ein bisschen hinter dem Gebüsch steht.
Damit bekommt man eine andere perspektivische Tiefe und es sieht natürlicher aus.
Ich glaube, ihr habt gesehen, was man alles machen kann und dabei wünsche ich euch noch viel Spaß!
